Faszienlinien bei Pferd und Hund

Faszien - umgangssprachlich auch als Muskelbinden bekannt - durchziehen unseren Körper als drei-dimensionales Netzwerk. Sie reichen von der Oberfläche der Haut bis in die einzelnen Körperzellen hinein. Folgt man ihrem Verlauf, so werden Linien ersichtlich, die sich gegenseitig und damit den Körper in Balance halten, sowohl in Ruhe als auch in Bewegung.

 

Faszien sind zur Kontraktion fähig, d.h., sie können sich zusammenziehen, ähnlich wie ein Muskel. Geschieht dies in einem pathologischen Ausmaß, so resultieren daraus Fehlhaltungen bzw. asymmetrische Körperhaltungen, die wiederum ursächlich sein können für vertebrale Subluxationskomplexe (umgangssprachlich: Blockaden) entlang der Wirbelsäule.

 

Prof. Dr. Vibeke S. Elbrønd und ihre Forschungsgruppe beschäftigen sich seit Jahren mit dem Verlauf von Faszienlinien im Körper von Pferden und Hunden. Im Zuge einer Fortbildungsveranstaltung der IAVC im Februar 2019 hat sie für ein tierchiropraktisches Fachpublikum 11 Faszienlinien bei Hunden und Pferden mit ihren Verläufen entlang des Körpers sowie typischen assoziierten Lahmheitsmustern und Fehlhaltung vorgestellt. Darüber hinaus wurden Behandlungstechniken vermittelt, mit deren Hilfe diese Faszien entlang ihres Verlaufs entspannt werden können, um die zugehörigen Lahmheitsmuster zu durchbrechen und Rückfälle in die fehlerhafte Körperhaltung zu vermeiden.